Rheinische Post, Januar 2018

Neue Pläne für die Sakristei

In der Aldegundiskirche ist Platz geschaffen worden für Treffen nach den Gottesdiensten.

 

Am Freitagnachmittag in der Sakristei der Aldegundiskirche: Noch wird gearbeitet, die Schreiner sägen das Holz für die Verkleidungen der Rohre, aber pünktlich zum Aldegundisfest, das in diesem Jahr am morgigen Sonntag gefeiert wird, sind die Umbauarbeiten fertig. Begonnen haben diese Arbeiten im Oktober. "Zum Schluss hin wurde es etwas knapp, aber wir sind auf den Punkt mit den Innenarbeiten fertig. Nur einige Außenarbeiten wie die kleine Terrasse und der behindertengerechte Zugang können wir aufgrund des Wetters erst in der nächsten Woche abschließen", sagte der Architekt Thomas Breer aus Wesel. 225.000 Euro hat der Umbau gekostet, wovon 150.000 das Bistum Münster übernimmt.

 

1950 wurde die Sakristei erbaut. Damals war sie auf einen mit Schutt verfüllten Bombentrichter errichtet worden. Als die Setzungsschäden und Risse jetzt immer größer wurden, musste gehandelt werden. "Außerdem benötigen wir eine Behinderten-WC. Wenn ein Rollstuhlfahrer zur Toilette wollte, musste er vier Stufen hochgetragen werden", erklärte Pfarrer Bernd de Baey. Er setzte sich mit Reinhard Kanthak und Ernst Grodowski vom Bauausschuss des Kirchenvorstandes und dem Architekten zusammen, um Schritt für Schritt eine optimale Lösung zu entwickeln.

 

Früher war die Sakristei in zwei Räume getrennt, die Messdiener- und die Priestersakristei. Dazwischen befand sich eine hölzerne Treppe zum Söller hin, der aber kaum genutzt wird. "Damals wurde die Sakristei jeden Tag gebraucht. Jetzt überlegten wir, sie multifunktional zu nutzen und auch für die Gemeindemitglieder zu öffnen", so de Baey. Also wurden die Zwischenwände entfernt, so dass ein großer Raum entstand. Die Wände wurden gestrichen, ein neuer Sisalteppich verlegt und die Decke abgehängt als Akustikdecke und versehen mit einer rundlaufenden indirekten Beleuchtung und getrennt schaltbaren Spots, die sich dimmen lassen.

 

Fünf der Fenster sind bleiverglaste, die die Heiligen Pankratius, Georg, Norbert, Bernhard und Nikolaus zeigen. Diese waren ehemals im Hauptchor der St. Martinikirche eingebaut. Sie stammen aus den 50er Jahren. Als man in den 80er Jahren die gotischen Fenster entfernte, um wieder den ursprünglichen romanischen Stil der Kirche wiederherzustellen, wurden sie in der Glaswerkstatt Reymer-van Bebber gelagert. Als der Inhaber starb, kamen die Fenster zu Pfarrer Paul Seesing, der die Anregung gab, diese in der renovierten Sakristei zu verwenden. Vier weitere Kirchenfenster kamen aus anderen Beständen.

 

Eine Besonderheit ist auch das alte Wasserbecken in Form einer Muschel. Dieses brachte Pastor de Baey von der letzten Wallfahrt nach Assisi Ende September mit. In der großen Glasvitrine in der ehemaligen Tresor-Nische werden Kirchenschätze wie die Reliquie der Heiligen Aldegundis, Kreuze, Kelche und Monstranzen ausgestellt.

 

Die behindertengerechte Toilette mit Waschbecken wurde ebenerdig zur Kirche in einen ehemaligen Lagerraum gebaut. Im Vorraum steht auch eine kleine Küche.

 

"Der Raum bietet Platz für kleinere Empfänge, beispielsweise nach Hochzeiten und Taufen, oder für Sitzungen des Kirchenvorstandes", freut sich Pfarrer de Baey. Am Sonntag nach den Gottesdiensten um 9.30 Uhr und 11.30 Uhr ist die Sakristei für alle geöffnet.

 

 

Original Artikel RP online, Januar 2018 

Um Ihnen den bestmöglichen Service zu bieten, verwenden wir auf unserer Webseite Cookies. Mit dem Besuch und der Nutzung unserer Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Näheres erfahren Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Datenschutzerklärung