Rheinische Post, April 2019

Neues Pfarrzentrum eingeweiht

Die Einsegnung des Altars durch Weihbischof Lohmann wollten so viele miterleben, dass sie live ins Erdgeschoss der Begegnungsstätte übertragen wurde. Das Pfarrzentrum sei ein „deutlicher Mehrwert für die Gemeinde“, hieß es.

 

„Oh, happy Day! Ein schöner Tag für St. Marien“, sangen die Bewohner und Mitarbeiter des Altenheims St. Marien. Die Einweihung des neuen Pfarrzentrums an der Gerhard-Storm-Straße und die Einsegnung des Altars in der Marienkapelle wollten so viele Menschen erleben, dass die Geschehnisse aus der kleinen Kapelle im Dachgeschoss live in den großen Saal der Begegnungsstätte im Erdgeschoss übertragen wurden.

 

Rolf Lohmann, Weihbischof für die Region Niederrhein, erklärte die Bedeutung aller Riten, mit denen er den massiven Eichenaltar aus der Halderner Schreinerei Herbst einsegnete. Zunächst wurde ein versiegeltes Kästchen mit einer Reliquie der seligen Clemensschwester Maria Euthymia im Altar beigesetzt. Lohmann entzündete Weihrauch an fünf Stellen des Altars und sagte: „Dieser Altar ist kein totes Material. Von diesem Altar her lebt Christus mitten unter uns. An ihm werden die gleichen Salbungen vollzogen, die sonst an uns Menschen vollzogen werden.“

 

Der Weihbischof wertete das Pfarrzentrum als einen „wichtigen und zentralen Ort, von dem Segen und Heil ausgehen sollen.“ Gemeinsam mit Pfarrer Michael Eiden ging Rolf Lohmann durch alle Räume des Pfarrzentrums, um diese einzuweihen. Nun beginne „ein Prozess des Entdeckens der vielen Möglichkeiten“, betonte Pfarrer Eiden. In Zeiten, in denen auch die katholische Kirche einen strengen Sparkurs fahren müsse, sei Halderns Pfarrzentrum „in trockenen Tüchern“. Zugleich sei Geld vorhanden, um mindestens bis 2023 das Jugendheim finanziell zu unterstützen, dass „Gott sei Dank“ durch die private Initiative des Vereins „Heimlich erfolgreich“ erhalten bleibe und auch den 240 Messdienern einen Platz gebe.

 

„Ohne die Jugend können ein Dorf und eine Kirchengemeinde nicht zukunftsfähig sein“, unterstrich Felix Schöttler, Vorsitzender im Pfarrbeirat von St. Georg und zugleich Mitglied im Vorstand des Vereins „Heimlich erfolgreich“. Er zeigte sich dankbar, dass die Jugendarbeit, die im Pfarrzentrum nur noch bedingt stattfinde, im privat getragenen Jugendheim fortgesetzt werden könne. Das Pfarrzentrum verknüpft laut Schöttler „Moderne und Tradition“ und stelle einen „deutlichen Mehrwert für die Gemeinde“ dar. Zugleich sei die gute Zusammenarbeit aller Gremien, die zum Erfolg des Projekts beigetragen haben, ein Beleg dafür, dass „Haldern als Gemeinde eigenständig bleiben“ müsse und die Kirchengemeinde nicht mit Rees fusionieren solle.

 

Thomas Breer, Architekt des Pfarrzentrums, hielt Rückschau auf die mehrjährige Planungs- und Bauphase der neuen Halderner Mitte, die laut Bürgermeister Christoph Gerwers von „Engagement und Ideenreichtum“ zeuge und ein „Ort der freundlichen und schönen Begegnungen“ sei. Johannes Fockenberg. Leiter des Altenheimes St. Marien, sprach von einem „einmaligen und zukunftsweisenden Konzept“, die Wohn- und Pflegeeinrichtung mit dem Pfarrheim, Pfarrbüro, der Pfarrbücherei, einer Arztpraxis, einem Kindergarten und einer Altenbegegnungsstätte zu verbinden. Das bischöfliche Generalvikariat habe früh an diese Vision geglaubt, während sie anfangs in Haldern von vielen Menschen belächelt worden sei. „Wir haben uns im Laufe der Jahre viele Schrammen geholt“, sagte Fockenberg, „aber die Schrammen gehen weg, und unser Altenheim bleibt.“

 

 

Original Artikel RP Online, April 2019 

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